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Bewertung von Diäten zur Gewichtsabnahme als Krebsvorsorge – Teil 2

Gesunden Ernährung als Krebsvorsorge

Diäten auf Basis eines niedrigen Insulinspiegels?

Die Empfehlungen beruhen auf der Eigenschaft von Insulin, die Fettverbrennung zu hemmen und den Abbau der Fettreserven zu verhindern. Bei Abnehmediäten wird der Insulinspiegel gesenkt – und damit die Fettverbrennung angekurbelt.

Insulin-Trennkost

Bei der Insulin-Trennkost soll der Insulinspiegel infolge einer gezielten Auswahl der Nahrungsmittel sowie langer Pausen zwischen den Mahlzeiten langsam absinken. Ein hoher Insulinspiegel im Blut hemmt nämlich den Fettabbau, verstärkt den Appetit und begünstigt das Wachstum von Krebszellen.

Kommentar und Empfehlungen: Die Insulin-Trennkost führt zu einem langsamen, aber sicheren Gewichtsverlust.

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Glyx-Diät und personalisierte Ernährung nach MillionFriendsR

Die Glyx-Diät und die von „Million FriendsR“ empfohlene Ernährung orientieren sich am Glykämischen Index. Der Glykämische Index ist ein Indikator dafür, wie stark der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr eines Lebensmittels ansteigt. Je stärker er ansteigt, umso größer ist die Insulin-Ausschüttung und die Hemmung des Fettabbaus – und desto größer die Gefahr einer Gewichtszunahme.

Auf (zugesetzten) Zucker, Softdrinks, ernährungsphysiologisch ungünstige Fette und Fastfood wird bei der Glyx-Diät verzichtet. Wenig verarbeitete Lebensmittel werden bevorzugt. Bei fett- und proteinreichen Mahlzeiten können langanhaltend hohe Glukosewerte auftreten.

Die von dem kommerziell orientierten Unternehmen MillionFriendsR empfohlene Diät basiert auf Untersuchungsergebnissen, nach denen die Höhe des Glykämischen Indexes nicht nur vom jeweiligen Nahrungsmittel, sondern auch von individuellen angeborenen sowie im Laufe des Lebens erworbenen Einflussfaktoren abhängt. Sie berücksichtigt den unterschiedlichen Anstieg des Glykämischen Indexes je nach Alter und Geschlecht, aber auch individuelle Verhaltensweisen – und nicht zuletzt dem Mikrobiom (Zeevi et al 2015).

Million FriendsR empfiehlt Blutzuckermessungen nach den Mahlzeiten. Hiernach soll dann die Ernährung ausgerichtet werden. Zusätzlich werden, über eine Stuhlprobe, die Darmbakterien analysiert – im Hinblick darauf, ob sie eine Gewichtsabnahme erschweren oder erleichtern. Das FreeStyle-Libre-Messsystem ermittelt, mittels eines an der Rückseite des Oberarms angebrachten Sensors, kontinuierlich den Zuckerwert in der Gewebsflüssigkeit – ohne schmerzhafte Blutzuckermessung durch routinehaftes Fingerstechen.

Kommentar und Empfehlungen: Empfohlen werden vor allem Nahrungsmittel, auf die der Körper mit einer niedrigen Blutzucker- und Insulin-Ausschüttung reagiert. Bei Diabetikern kann dies zu einer besseren Einstellung des Blutzuckerspiegels führen.

Die LOGI-Methode

LOGI steht für „Low Glycemic and Insulinemic“ (zu Deutsch: „niedriger Blutzucker- und Insulinspiegel“) und ist eine kohlenhydratreduzierte Ernährungsform. In Deutschland wurde sie von dem Ernährungswissenschaftler Nicolai Worm weiterentwickelt. Sie senkt den Blutzucker- und Insulinspiegel. Im Gegensatz zu anderen Low-Carb-Diäten (z. B. der Atkins-Diät) sind bei der LOGI-Diät Kohlenhydrate in deutlich höherem Umfang erlaubt.

Kommentar und Empfehlungen: Übergewichtige Typ-2-Diabetiker profitieren von dieser Ernährung am meisten. Sie soll eine Gewichtsreduktion ermöglichen, ohne dass man hungern muss.

Gewichtsabnahme im Schlaf („Schlank im Schlaf“)

Das Konzept dieser Diät basiert auf einer Steuerung des Fettstoffwechsels durch den Insulinspiegel. Die grundlegende Idee ist, dass man den menschlichen Bio-Rhythmus und den „Regenerationsstoffwechsel“ über Nacht nutzt, um überschüssiges Fett abzubauen. Hierzu wird die Insulin-Ausschüttung abends reduziert.

Im Gegensatz zu den Low-Carb-Diäten sind bei der Diät „Schlank im Schlaf“ Kohlenhydrate tagsüber erlaubt. Sie dürfen nach dem Trennkostprinzip zu festgelegten Zeiten konsumiert werden. Zwischen den Mahlzeiten ist eine fünfstündige Pause Pflicht. Die Schlafdauer sollte sieben bis neun Stunden pro Nacht betragen. In dieser Zeit kann der Körper viel Fett verbrennen.

Insgesamt sind drei Mahlzeiten am Tag – in einem Abstand von mindestens fünf Stunden – vorgesehen. In den Pausen sind lediglich Wasser, ungesüßter Tee oder Kaffee erlaubt. Das Frühstück enthält nur Kohlenhydrate (wie Brot, Müsli oder Obst). Die Mittagsmahlzeit ist eine Mischkost aus Kohlenhydraten und Eiweiß. Die Abendmahlzeit enthält hingegen keine Kohlenhydrate, stattdessen eiweißhaltige Nahrungsmittel (z. B. Fisch und Fleisch oder Milchprodukte mit etwas Gemüse kombiniert). Hierdurch soll die Insulin-Ausschüttung niedrig gehalten werden.

Kommentar und Empfehlungen: Inwieweit der tatsächliche Gewichtsverlust bei dieser Diät nur auf der Insulinwirkung – und nicht vielleicht zusätzlich auf dem Verzicht auf kalorienhaltige (kurzkettige) Kohlenhydrate (wie Alkohol) oder dem thermogenetischen Effekt von Eiweiß – beruht, ist umstritten. Dennoch ist die Ernährungsempfehlung „Schlank im Schlaf“ sehr populär. Nicht zuletzt deshalb, weil sie keine großen Einschränkungen und Anstrengungen verspricht.

Die eiweißreiche, zumeist fleischhaltige und spätabendliche Ernährung ist nicht jedermanns Sache. Speziell ältere Menschen klagen danach über eine schlechtere Schlafqualität.

Anleitung zur „Gewichtsabnahme im Schlaf“

  • Morgens viele Kohlenhydrate, um die Speicher in Leber und Muskulatur aufzufüllen (da das Gehirn nur Kohlenhydrate verwerten kann)!
  • Mittags eine normale Mischkost (etwa langkettige Kohlenhydrate, z. B. Pasta)!
  • Abends alles, außer Kohlenhydrate!

Haferflocken-Diät, Hafertage

Bei dieser Diät soll man, über den Tag verteilt, etwa 250 g Haferflocken zu sich nehmen. Die Haferflocken können beliebig kombiniert werden, solange die Gesamtkalorienzahl beachtet wird.

Eine Gewichtsabnahme ist bei dieser Diät möglich, steht aber nicht im Vordergrund. Pro Woche kann man mit der Haferflockendiät ein bis zwei Kilo abnehmen, wenn man die Kalorienvorgabe von 1000 bis 1300 kcal pro Tag einhält.

Kommentar: Früher – vor der Entwicklung von Insulin – waren Hafertage bei übergewichtigen Diabetikern ein bewährtes Mittel zur Behandlung ihrer Zuckerkrankheit. Sie bildeten die einzige Möglichkeit, bei entgleistem Diabetes ein diabetisches Koma zu verhindern.

Einschränkung des Alkoholkonsums

Alkohol hat einen hohen Glykämischen Index und ist sehr kalorienhaltig. In einem Gramm befinden sich etwa sieben Kilokalorien, also beinahe doppelt so viel wie in einem Gramm Zucker (4 kcal) und fast genauso viel wie im Fett (ca. 9 kcal). Die appetitsteigernde Wirkung von alkoholischen Getränken tut ein Übriges, um zur Erhöhung des Körpergewichts beizutragen.

Kommentar und Empfehlungen: Süße Alkoholsorten enthalten die meisten Kalorien. Man muss bei ihnen – zusätzlich zum Alkohol – auch die Kalorien aus dem Zucker und anderen Zutaten mit hohem Glykämischen Index hinzurechnen.

Wer abnehmen will, sollte seinen Alkoholkonsum einschränken. Damit reduziert er zugleich das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen.

Diäten auf Basis einer eiweißreichen (proteinreichen) Ernährung?

Vor allem aus zwei Gründen kann eine eiweißreiche Ernährung vor Übergewicht bewahren. Einerseits tritt eine frühzeitige Sättigung ein. Man isst deshalb weniger. Andererseits benötigt (verbrennt) die Verstoffwechselung von proteinhaltigen Lebensmitteln viele Energien. Proteine sind wegen der Thermogenese „Fatburner“.

Allgemein werden Fette am effizientesten verarbeitet. Nur 2 bis 4 % ihrer Energien werden zur Wärmebildung verwandt. Bei den Kohlehydraten sind es etwa 4 bis 8 %. Proteine besitzen den mit Abstand schlechtesten Wirkungsgrad, denn sie geben ungefähr 20 bis 25 % ihrer Energie in Wärme ab, manche Quellen sprechen sogar von 40 %.

In verschiedenen Studien hat man nachgewiesen, dass bei einer eiweißreichen Ernährung der Kalorienverbrauch pro Tag um 5 bis 12 % steigt. Auf 24 Stunden gerechnet macht das einen Mehrverbrauch von 100 bis 200 Kilokalorien. Diese sogenannte postprandiale Thermogenese erhöht den Grundumsatz für mehrere Stunden.

Kommentar und Empfehlungen: Eiweiß ist der Nährstoff, der am schlechtesten verwertet wird. Erhöht man seinen Anteil an der Ernährung, so verschlechtert man die durchschnittliche Nährstoffausbeute und verringert die tatsächlich aus der Nahrung gezogene Energie.

Voraussetzung für eine eiweißreiche Kost ist eine gesunde Niere. Wer viele Proteine zu sich nimmt, sollte auch viel trinken. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und einer Nierenstörung sollte die tägliche Eiweißzufuhr nicht über 0,8 g/kg liegen. Gesunde Menschen können 10 bis 20 % der Gesamtenergie in Form von Eiweiß aufnehmen.

Proteine pflanzlichen Ursprungs gelten allgemein als gesünder, da die in tierischen Produkten häufig enthaltenen Fette einen tendenziell schädigenden Einfluss auf den Körper haben. Fleisch, Käse und Eier enthalten neben Eiweiß zumeist auch Fett, Cholesterol und Purine (die zu Fettstoffwechselstörungen oder Gicht führen können).

Formula-Diäten (z. B. AlmasedR, Slim-FastR, OptifastR, Bodymed)

Die – in der Regel industriell gefertigte – Formula-Diätkost basiert auf einer kohlenhydratarmen und eiweißreichen Nahrung. Ihr Energiegehalt beträgt 800 bis 1200 kcal pro Tag. Sie ersetzt Mahlzeiten ganz oder teilweise und sättigt sehr lange.

Viele Menschen, die Formula-Diäten genutzt haben, berichten von einem signifikanten Gewichtsverlust (bis zu 10 – 15 kg im Jahr). Dieser beinhaltet größtenteils eine Reduzierung des Fettgewebes – nicht des Muskelgewebes. Wegen des niedrigen Glykämischen Index der Diät erhöht sich der Blutzuckerspiegel nur gering.

Kommentar und Empfehlungen: Formula-Diäten sind eigentlich nur für schwer Übergewichtige (BMI > 30) gedacht. Bei ihnen soll eine schnellstmögliche Operationsfähigkeit erreicht werden. Die Einnahme der Eiweißdrinks sollte nicht länger als maximal 12 Wochen erfolgen.

Der Geschmack der Formula-Diätkost ist relativ monoton. Auch empfinden sie viele Menschen auf Dauer als unangenehm, weil man sie nicht kauen kann. Über Magen-Darm-Probleme sowie Mundgeruch wird häufig geklagt. Um diese Beschwerden abzumildern, reichert man die Drinks gerne mit Gemüse, Gewürzen und kalorienarmen Salaten an.

Es ist übrigens nicht unbedingt notwendig, Formula-Diätkost zu Apothekenpreisen zu erwerben. Die Eiweißlösungen lassen sich zu Hause wesentlich preiswerter herstellen.

In der Regel kommt es nach Absetzen der Formula-Kost wieder zu einer Gewichtszunahme. Es sei denn, man stellt seine Ernährungsgewohnheiten um. 

Eiweiß-Shakes (z. B. Protein-Drink AlmasedR, Optifast-52-Programm)

Bei AlmasedR handelt es sich um eine speziell zubereitete, naturreine Mischung von Soja mit Joghurt und Honig. Im Vergleich zu anderen Formula-Zubereitungen und Eiweißpulvern schneidet Almased, was den Zuckeranteil betrifft, relativ gut ab.

Abgesehen von Gemüsebrühe und Säften ernährt man sich bei Almased in der ersten Phase (Intensivphase) praktisch ausschließlich mit Eiweißdrinks. In der zweiten Phase – der etwa sechs Wochen andauernden Reduktionsphase – werden zwei Mahlzeiten am Tag durch Almased-Drinks ersetzt. Eine Drink-Mahlzeit enthält 400 Kalorien. Danach – in der circa 18 Wochen dauernden Stabilisierungsphase – wird nur noch eine tägliche Mahlzeit durch Almased ersetzt.

Abnehmen in der Gruppe?

Ich nehme ab“ – die Diät der DGE

Das von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), der Schweizerischen Vereinigung für Ernährung, der Österreichischen Gesellschaft für Ernährungsforschung sowie von Sportverbänden erarbeitete Programm verbindet die Ernährungsumstellung mit Bewegung und Entspannung.

Das Ernährungsprogramm enthält eine Anleitung, wie man sein Gewicht – mit Hilfe einer vollwertigen Ernährung – langfristig verringern und halten kann. Die Teilnehmer werden dabei unterstützt, ihre Ernährungsfehler zu erkennen und „abzutrainieren“. Dabei gibt es keine festen Speisepläne und Vorschriften, sondern nur Anregungen. Unterstützt werden sie durch Rezepte, Sportprogramme und Ernährungsprotokolle.

Kommentar und Empfehlungen: Die einzelnen Programmschritte bauen aufeinander auf. Sie bereiten auch auf Rückschläge vor (etwa auf eine Gewichtszunahme oder einen Stillstand auf der Waage).

Die Chancen, mit dem Programm dauerhaft abzunehmen, stehen gut. Die wöchentliche Gewichtsabnahme ist mit 500 g relativ niedrig angesetzt. Das Programm eignet sich gut für Gruppenkurse. Es ist beim DGE-Medien-Service erhältlich (www.dge-medienservice.de).

Selbsthilfegruppen, soziale Netzwerke

Es gibt zahlreiche regionale und überregionale Selbsthilfegruppen, in denen sich Übergewichtige organisieren, informieren und Erfahrungen austauschen. Kontakte zu anderen Hilfsbedürftigen können geknüpft werden, die, aus eigenen Erfahrungen die mit Übergewicht verbundenen Beschwerden, Gefühle und praktischen Probleme kennen.

Zwischen den Teilnehmern erfolgt ein reger Informationsaustausch, aber auch eine gegenseitige, emotionale Unterstützung. Adressen werden ausgetauscht und Wege zur Gewichtsabnahme aufgezeigt. In einigen Gruppen findet eine professionelle Beratung durch Fachärzte, Psychologen und Chirurgen statt (www.adipositas24.de).

Kommentar und Empfehlungen: Viele Übergewichtige schämen sich wegen ihres Gewichts und ihrer „vermeintlichen Schwäche“. Sie meiden deshalb die Öffentlichkeit. Der dadurch bedingte Bewegungsmangel, die Depressionen und das Frustessen führen nicht selten zu einer weiteren Gewichtszunahme. Für diese Menschen ist die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ideal.

Die gegenseitige Unterstützung und Motivation in der Gruppe die von Einigen allerdings auch als Gruppenzwang wahrgenommen wird kann die Bemühungen hinsichtlich einer Gewichtsabnahme erleichtern.

Bei der „Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)“ können online oder telefonisch (unter 030/31018969) bundesweit Selbsthilfeadresse ermittelt werden.

In einigen Internet-Netzwerken findet man Personen und Gruppen mit merkwürdigen bis zweifelhafte Behandlungsmethoden. Eine gewisse Skepsis ist auch bei solchen Gruppen angebracht, die von der Ernährungsindustrie gesponsert und organisiert werden.

Weight-Watch-Programm (WW)

Beim Weight-Watch-Programm handelt es sich um eine Kombination verhaltenstherapeutischer Maßnahmen mit einer Ernährungsumstellung. Ziel ist es, sich bewusster und nachhaltiger zu ernähren.

Bis Ende 2018 lag der Fokus des Programms ausschließlich auf dem Abnehmen. Heute konzentriert sich das kommerziell orientierte und international tätige Unternehmen auf weitere Bereiche des „gesunden Verhaltens“, nämlich auf „mehr Bewegung“ und eine „positive Lebenseinstellung“. Das Wohlbefinden gehe über „eine Anzeige auf der Waage“ hinaus, heißt es in der Werbung.

Das WW-Abnehme-Ernährungs-Programm unterscheidet sich von anderen Abnehme-Empfehlungen dahingehend, dass nicht auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden muss. Es werden auch keine Mengenempfehlungen gegeben. Vielmehr lernt man, welche Lebensmittel satt machen oder gesund sind, ohne dass man sich kasteien muss. Alle Lebensmittel haben beim Weight-Watch-Programm einen – nach einer speziellen Formel bestimmten – Punktwert. Art und Menge der Lebensmittel sind nach Punkten gestaffelt. Wer das Programm nutzt, muss stets die im Laufe des Tages „konsumierten Punkte“ dokumentieren.

Kommentar und Empfehlungen: Bei diesem Punktesystem erreichen die Teilnehmer ein Energiedefizit mit einer durchschnittlichen Gewichtsabnahme von 3 bis 5 kg im Jahr.

Die in dem Programm empfohlenen Rezepte sind ausgewogen, schmackhaft, vielseitig und – vom ernährungsphysiologischen Standpunkt aus betrachtet – empfehlenswert. Die Ernährung ist weitgehend an die Empfehlungen der DGE angelehnt.

Die Nutzung des Weight-Watch-Konzeptes und die Teilnahme an den Weight-Watch-Gruppen sind nicht kostenlos. Sie sind Bestandteil des – in den USA börsennotierten – Unternehmens Weight Watchers International (WW).

Diäten auf Basis einer „Entschlackung“

Die Anhänger entschlackender Diäten behaupten, nicht allein der Kaloriengehalt der Ernährung sei schuld am Übergewicht, sondern in mindestens gleicher Weise die im Körper befindlichen Schlacken und Gifte. Die Gesundheitsindustrie versucht diese Behauptung zu vermarkten. Sie bietet Detox-Diäten und -Kuren zur Entgiftung des Körpers an.

Es gibt zwei Formen von Entschlackungskuren: 1. die dem Fasten ähnliche Detox-Diät; 2. die Detox-Diät mit basischen Lebensmitteln: Bei der dem Fasten ähnlichen Detox-Diät wird komplett auf feste Nahrung verzichtet. Stattdessen stehen frische Obst- und Gemüsesäfte sowie Gemüsebrühe auf dem Speiseplan. Die tägliche Kalorienaufnahme sollte 800 Kilokalorien nicht übersteigen. Bei der Detox-Diät mit basischen Lebensmitteln sind nur säurebildende oder tierische Lebensmittel und Fette erlaubt: Fleisch, Wurst, Fisch oder Eier, kein Zucker bzw. zuckerhaltige Getränke, kein Alkohol, kein Kaffee, keine Farb- und Aromastoffe, kein Gluten, keine Erdnüsse, Cashewnüsse oder Pistazien, kein Getreide und keine Getreideprodukte, kein Senf, kein Essig. Kartoffeln, Oliven, Gemüse (außer Tomaten), Mandeln, Sesam und Salate sind gestattet. Auf industriell verarbeitete Lebensmittel (processed food), Süßigkeiten, Alkohol, Nikotin, Kaffee und Zucker muss verzichtet werden. Künstliche Süßstoffe, Aromastoffe, Farbstoffe, Geschmackverstärker und künstliche Konservierungsmittel werden abgelehnt. Der Körper muss genügend Flüssigkeit erhalten (täglich 2 bis 3 Liter stilles Wasser oder ungesüßten Kräutertee). Die „Diäten“ werden von einem täglichen Sportprogramm begleitet (30 bis 60 Minuten Schwimmen, Joggen oder Walking).

Parallel dazu erfolgen abführende Maßnahmen (Darmspülungen, Saunen, Tee und abführende Lebensmittel), die den Körper angeblich von Giftstoffen befreien.

Kommentar und Empfehlungen: Entschlackung ist ein sehr dehnbarer Begriff. Wenn man darunter die Befreiung der Muskeln und der Leber von Fett und Schadstoffen versteht, so ist dies sicherlich erstrebenswert. Durch Darmspülungen, Diäten und Detox-Produkte erreicht man dies aber kaum! Die meisten Menschen fühlen sich jedoch nach den angebotenen „Detox Maßnahmen“ wohler, was ja auch positiv ist.

Die Gewichtsabnahme nach einer Detox-Diät oder -Kur beträgt meist mehrere Kilogramm. Sie ist jedoch nicht langandauernd. Mit ihr kompensiert man weder falsche Ernährungsgewohnheiten noch werden gesundheitliche Probleme gelöst.

Gewichtsabnahme durch Abführmittel

Vor allem junge Mädchen nehmen gerne Abführmittel (Laxantien) ein, um rasch abzunehmen. Sie meinen, die Nahrung verließe dann schneller den Körper. Der Darm habe dann nicht genug Zeit, sie zu verwerten und in Energien umzuwandeln.

Kommentar und Empfehlungen: Infolge des Wasserentzugs kommt es zu einer Gewichtsabnahme. Nach Absetzen der Laxantien erfolgt schnell wieder ein Gewichtsanstieg.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät grundsätzlich von Abführmitteln zur Gewichtsabnahme ab. Dauerhaft führen sie zu Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts – insbesondere zu einem Kaliumverlust. Die Darmschleimhaut kann geschädigt werden.

Darmspülungen (Colon-Hydro-Therapie)

Bei der Colon-Hydro-Therapie werden etwa 10 Liter Wasser ohne Druck in den Darm geleitet. Die Temperatur beträgt dabei abwechselnd 21 und 41 Grad. Gleichzeitig wird die Bauchdecke leicht massiert. Dadurch wird die Darmperistaltik angeregt, den Darm von älteren Kotresten zu reinigen. Schädliche Bakterien und Hefepilze werden angeblich ausgespült. Nach der Reinigung wird dem Wasser reiner Sauerstoff zugesetzt. Einige Therapeuten setzen dem Spülwasser zusätzlich Substanzen wie Kaffee, Milch oder Essig zu, was die reinigende Wirkung angeblich verstärkt.

Eine Colon-Hydro-Behandlung dauert etwa eine Stunde. Die gesamte „Kur“ umfasst eine Serie von Darmspülungen – mit bis zu 15 Terminen.

Kommentar und Empfehlungen: Darmentleerungen und Einläufe würden das Hungergefühl vermindern und somit das Abnehmen leichter machen, behaupten die Befürworter der Colon-Hydro-Therapie. Tatsächlich steuern jedoch Hormone und Dehnungsrezeptoren des Magens das Hungergefühl, und nicht der Darm.

Für eine längerfristige Beeinflussung des Übergewichts durch Darmspülungen fehlt der Nachweis. Die meisten Menschen fühlen sich nach einer Colon-Hydro-Therapie allerdings wohler und kräftiger.

Häufig praktizierte Darmspülungen können die Darmflora zerstören. Der Kreislauf wird – besonders bei kreislaufschwachen Menschen – ungebührlich belastet.

F. X. Mayr-Kur

Bei der F. X. Mayr-Kur handelt es sich im Wesentlichen um modifiziertes Fasten – mit dem Ziel, eine „Entschlackung“ des Körpers zu erreichen.

Die „Entschlackung“ und „Entsäuerung“ erfolgt durch morgendliche Trinkkuren, Glaubersalz oder Bittersalz. Sie wird durch Darmeinläufe unterstützt.

Kommentar und Empfehlungen: Die „Kur“ führt zu einem zeitweiligen Gewichtsverlust und einer Verbesserung des Wohlbefindens. Sie ist für eine längerfristige Gewichtsabnahme nicht geeignet. Die wiederholte Einnahme von Abführmitteln kann die natürliche Verdauungsfunktion beeinträchtigen.

Kombucha

Kombucha ist ein Gärgetränk, das durch die Fermentierung gesüßten Tees mit dem sogenannten Kombucha- oder Tee-Pilz hergestellt wird. Dank der alkoholischen Gärung baut der Kombucha-Pilz den Zucker zu Kohlenstoffdioxid und Ethanol ab. Dadurch schwankt der Alkoholgehalt zwischen 0,5 und 2 %.

Kommentar und Empfehlungen: Dem Getränk wird eine ganze Reihe von Wirkungen nachgesagt. Die meisten sind allerdings wissenschaftlich nicht nachgewiesen. So soll Kombucha das Immunsystem u. a. stärken und auch vor Krebs schützen.

Wissenschaftlich nachgewiesen ist lediglich eine leicht abführende und schwach antibakterielle Wirkung, die auf den Gehalt an Essig- und Milchsäure zurückgeführt wird. Industriell hergestellter Kombucha wird aus Gründen der Haltbarkeit pasteurisiert.

Diäten auf Basis eines Flüssigkeitsentzugs?

Sieben-Tage-Körner-Kur

Bei der Sieben-Tage-Körner-Kur verzehrt man dreimal am Tag einen in Wasser gequollenen Getreidebrei (z. B. Weizenschrot, Hirse, Hafergrütze oder Naturreis). Die Getreideportionen werden mit Obst, Milchprodukten, Gemüse, Gemüsebrühe, Nüssen und Honig angerichtet sowie mit frischen Kräutern verfeinert. Zucker und Salz sind nicht erlaubt. Als Zwischenkost wird Obst empfohlen. Fleisch, Eier, Fisch, kalorienhaltige Getränke oder Alkohol sind tabu.

Die Kur kann als komplettes Set – mit Anleitung und Rezepten – in Drogerien und Naturkostläden gekauft werden. An sieben aufeinanderfolgenden Tagen steht jeweils eine bestimmte Getreideart im Mittelpunkt: Weizenschrot, Hirse, Hafer, Naturreis, Gerste, Dinkel und – am letzten Diät-Tag – eine Getreidemischung.

Kommentar und Empfehlungen: Bei der „Kur“ kommt es zu einer relativ raschen Gewichtsabnahme, die aber bei ausbleibender Änderung der eigenen Lebensweise kaum Bestand hat.

Der hohe Ballaststoffanteil kann zu Verdauungsproblemen führen. Während der Diät muss reichlich Wasser getrunken werden.

Ananas-Diät

Befürworter dieser Diät behaupten, sie rege die Verdauung und den Stoffwechsel an, entgifte den Körper und heize die Fettverbrennung an.

Kommentar und Empfehlungen: Ananas aus der Dose ist zwar praktischer, enthält aber mehr Kalorien, da dem Saft in der Regel Zucker zugesetzt ist.

Die Ananas-Diät ist eine Crash-Diät, die nur für kurze Zeit Wirksamkeit entfaltet. Längerfristig ist sie wegen ihrer Einseitigkeit und der mit ihren verbundenen Beschwerden kaum durchführbar. Häufig auftretende Nebenwirkungen sind Schwindel, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme, Übelkeit, Mundgeruch, Stimmungsschwankungen, Muskelabbau und Verdauungsprobleme.

Der anfängliche Gewichtsverlust ist ausschließlich auf den Wasserentzug zurückzuführen. Die Behauptung, spezielle Enzyme (Bromelain) in der Ananas würden die Fettverwertung im Körper verhindern, entbehrt jedes Nachweises.

Kartoffeldiät

Neben der Kartoffel – als Hauptbestandteil – sind bei dieser Diät weitere fettarme Lebensmittel als Beilage erlaubt (hauptsächlich Obst, Gemüse, Salat, fettarmes Geflügelfleisch und magerer Fisch). Die Gesamtkalorienmenge darf jedoch 1000 Kilokalorien am Tag nicht übersteigen.

Kommentar und Empfehlungen: Die Diät führt wegen des Wasserentzugs kurzfristig zu einem Gewichtsverlust. Langfristig kommt es – wegen des geringen Energiegehalts der Kartoffel – zu einer ähnlichen Gewichtsabnahme wie bei der Low-Fat-Diät.

Die Kartoffel ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, weshalb bei ihr – in Kombination mit Zutaten wie Butter – kein Nährstoffmangel zu erwarten ist. Ein Problem ist die Eintönigkeit der Mahlzeiten, weswegen die Diät auf Dauer nur schwer durchgehalten wird.

Reisdiät

Bei der strengen Variante der Reisdiät muss man täglich drei Portionen Reis à 60 g Trockengewicht zu sich nehmen, die mit Wasser angerührt werden. Sie können mit etwas Apfelmus, geraspeltem Apfel, Salat oder Gemüse, später auch mit Fisch und magerem Fleisch angereichert werden. Auf Salz sollte man verzichten und viel Wasser oder ungesüßten Kräutertee aber trinken. Für Nüsse und Fette gelten Obergrenzen.

Kommentar und Empfehlungen: Der Gewichtsverlust ist zunächst dem ausgeschwemmten Wasser zu verdanken. An die Fettreserven geht der Körper erst nach einiger Zeit heran, vorausgesetzt der Kaloriengehalt der Ernährung übersteigt nicht 1000 Kalorien.

Reis ist ein bekömmliches Nahrungsmittel, das schnell sättigt. Da Reis kein Fett enthält und die erlaubten Lebensmittel auch sehr fettarm sind, kann die Diät zu einem dauerhaften Gewichtsverlust führen.

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