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Darmkrebs Vorbeugung: Medikamente (Chemoprävention)

Es gibt zahlreiche Berichte einer möglichen präventiven Wirkung bestimmter Medikamente. Entweder ist deren Nutzen aber (noch) nicht eindeutig gesichert oder die Nebenwirkungen sind erheblich. In Deutschland ist daher bislang kein Medikament zur Prävention von Darmkrebs zugelassen. Die Medikamente dürfen im Gegensatz zu den USA und England nur im Rahmen von Therapiestudien eingesetzt werden.

Schützen Omega-3-Fettsäurekapseln vor Krebs?

Omega-3-Fettsäuren sind eine kleine, spezielle Gruppe innerhalb der ungesättigten Fette. Der menschliche Körper stellt sie nicht her; in kleinen Mengen sind sie für den Menschen aber lebenswichtig. Sie schützen Herz-Kreislauf, senken Blutfettkonzentrationen und senken das Risiko für Entzündungsvorgänge. Omega-3-Fettsäuren kommen vor allem in fettreichen Meeresfischen vor, aber auch in Leinsamen, Distel- Sonnenblum- oder Rapsöl, Brokkoli und Walnüssen. In Form von Fischölkapseln werden sie mittlerweile überall im Handel angeboten und sollen vor allen möglichen Krankheiten, so auch vor Krebs, schützen. Ausgangspunkt für die Vorstellung einer krebspräventiven Wirkung waren zum entzündungshemmende Effekte, zum Anderen Beobachtungen einer geringeren Krebshäufigkeit bei Bevölkerungsgruppen mit hohem Fischkonsum, etwa in Japan. Tatsächlich sind die Ergebnisse von Studien hierzu sehr widersprüchlich. Im Mausmodell beobachtete man eine geringere Wirkung der Chemotherapie bei gleichzeitiger Gabe von Omega-3Fettsäuren.
Kommentar: Im Gegensatz zu früher geht man heute davon aus, dass die isolierte Gabe von Omega-3-Fettsäurekapseln keinen Schutz bietet

Reduzieren Folsäurepräparate das Erkrankungsrisiko?

Seitdem bekannt wurde, dass die Entwicklung von Prostatakrebs möglicherweise bei gleichzeitiger Einnahme von Folsäure haltigen Präparaten gefödert werden könnte, ist man mit Empfehlungen für Folsäure haltige Präparaten sehr zurückhaltend.

Schützt Vitamin C vor Krebs?

Die von dem Nobelpreisträger Linus Pauling propagierte Einnahme von hoch dosiertem Vitamin C dominierte lange die Krebsprävention. Heute weiß man aus randomisierten, prospektiven Studien, dass weder Vitamin C noch Multivitamine das Erkrankungsrisiko beeinflussen.
Kommentar: Ein Vitamin-C-Mangel findet sich gelegentlich bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen; er ist die Folge, nicht jedoch die Ursache der Krebserkrankung.

Schützt eine Verbesserung der Darmflora vor Krebs?

Die Bedeutung von Darmbakterien (Mikrobiom) für die Gesundheit ist unbestritten. Sie tragen zur Entwicklung und zum Erhalt des Immunsystems bei, und helfen bei der Abwehr von krankmachenden Keimen. Möglicherweise haben einzelne Keime auch Einfluss auf die Krebsentwicklung.
Kommentar: Denkbar, jedoch schwer belegbar, ist die Vermutung, dass bestimmte Probiotika die Wirksamkeit krebserzeugender Stoffe in positiver Hinsicht beeinflussen.

Schützen Selen-Präparate vor Krebs?

Die Einnahme von Selen ist nur dann in Betracht zu ziehen, wenn ein nachweisbarer Selenmangel im Blut vorliegt, der  sich nicht durch eine selenhaltige Nahrung beheben lässt. Vor einer Seleneinnahme sollte daher grundsätzlich der Selenstatus bestimmt werden. Sicher ist, dass die zusätzliche Einnahme von Selenpräparaten bei normalem Selenspiegel im Blut sinnlos ist. Ob sie im Falle von Selenmangel sinnvoll ist, konnte bislang auch nicht nachgewiesen werden. Inzwischen weiß man aber, dass ein zu hoher Selenspiegel das Risiko für Herz-Kreislauf–Erkrankungen, Diabetes und möglicherweise Krebserkrankungen erhöht, weswegen Selen – wenn überhaupt – nur unter laufender Kontrolle des Spiegels gegeben werden sollte. Selen ist nicht harmlos. Zeichen einer Selenvergiftung stellen sich ab 800 Mikrogramm pro Tag ein. So viel wird bei normaler Ernährung nicht annähernd aufgenommen, ist aber mit Nahrungsergänzungsmitteln und erst recht bei einer zusätzlichen Einnahme selenhaltiger Tabletten möglich. In bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln sind bis zu 200 Mikrogramm isoliertes Selen enthalten. Bei einem niedrigen Selen-Spiegel empfehlen Experten eine selenhaltige Ernährung, zumal es wahrscheinlich der Interaktion mit anderen Nahrungsbestandteilen bedarf, um einen Schutzeffekt zu erzielen. Selen ist in einer Vielzahl von Nahrungsmitteln enthalten. Paranüsse und Getreideprodukte, Sesamöl. Fisch, Fleisch, Milch und Innereien sind eine wichtige Quelle. Leber enthält zwar besonders viel Selen, ist jedoch wegen der häufig hohen Schwermetallbelastung nur bedingt empfehlenswert.
Kommentar: Obwohl es Hinweise dafür gibt, dass sich ein niedriger Selenspiegel im Blut ungünstig auswirkt und der Selenspiegel bei vielen Tumorpatienten erniedrigt ist, wird allgemein von Selen-Präparaten zur Krebsprävention abgeraten. Dies nicht nur wegen der fraglichen Wirksamkeit, sondern auch wegen möglicher unerwünschter Nebenwirkungen .

Schützt Vitamin D vor Krebs?

Bei einem erniedrigten Vitamin- D3- Spiegel sollte man zuerst versuchen, diesen durch natürliche Maßnahmen (vermehrte körperliche Aktivität im Freien und Vitamin D reiche Ernährung) anzuheben. Erst bei Wirkungslosigkeit ist eine Vitamin- D- Substitution zu erwägen. Den Vitamin-D-Spiegel durch eine verlängerte UV-Strahlenexposition, z. B. in Solarien, zu erhöhen, ist wegen der Hautkrebsgefahr nicht zu empfehlen.
Kommentar: Der Nachweis einer Schutzwirkung  steht bislang aus.

Schützen käufliche Ballaststoffpräparate vor Darmkrebs?

Therapiestudien, in denen man eine Schutzwirkung bei Gabe  Ballaststoff-Präparate nachweisen wollte, verliefen durchweg enttäuschend.
Kommentar: Studienteilnehmer, die zusätzlich zur gewohnten Kost ballaststoffhaltige Substanzen einnahmen, entwickelten ebenso häufig Polypen im Darm wie Männer und Frauen, die sich weiterhin wie gewohnt ernährten.

Schützen Aspirin (Azetylsäure, ASSR) und andere Antirheumatika vor Krebs?

Die regelmäßige Einnahme von Azetylsalicylsäure, besser bekannt unter dem Handelsnamen AspirinR bzw. ASSR, soll vor vielen Krankheiten schützen, so auch vor Krebs. Besonders bei der Entwicklung von Darmkrebs soll ASS eine hemmende Wirkung entfalten. In vorwiegend retrospektiven, aber auch einigen wenigen prospektiven Beobachtungsstudien stellte man signifikant (30 bis 50%) weniger Krebserkrankungen bei denjenigen Personen fest, die aus den verschiedensten Gründen Aspirin (ASSR) über eine längere Zeit (5 bis 10 Jahre) eingenommen hatten (Jacobs et al. 2012). Die Schutzwirkung ist frühestens nach 3 Jahren feststellbar (Rothwell 2010, Burn et al. 2011) und soll im beginnenden Teil des Dickdarms besonders stark sein. Je länger Aspirin eingenommen wird, desto stärker der Schutz. Auch bei einer schon bestehender Darmkrebserkrankung kommt es zu einer Wachstumshemmung. Die Metastasenbildung setzt später ein (Jacobs et al. 2012, Algra und Rothwell 2012, Bertagnolli 2007, Rothwell 2010, Arber 2000, 2006, 2011, Caldwell et al. 2013).
Kommentar: Trotz vieler „überzeugender“ Berichte gibt es bislang keinen klaren Nachweis für einen tatsächlichen Nutzen. Nebenwirkungsrisiken müssen mit in die Überlegungen von Für und Wider einer regelmäßigen Einnahme mit berücksichtigt werden.

Wie stellt man sich den vor Krebs schützenden Wirkmechanismus vor?

Die bisherigen Erkenntnisse stammen vorwiegend aus retrospektiven Erhebungen bei Menschen, die Aspirin über eine lange Zeit zur Verhinderung von Thrombosen und zur Prophylaxe gegen Herzinfarkt eingenommen haben. Die am häufigsten vertretene Hypothese bezieht sich auf eine Entzündungshemmung. Krebszellen produzieren Prostaglandine und verursachen Entzündungsreaktionen, die wiederum das Krebswachstum begünstigen. Insofern ist eine Hemmung des Krebswachstums bei solchen Medikamenten durchaus vorstellbar, die die Prostaglandinsynthese und somit Entzündungen hemmen. Zu solchen Medikamenten gehören die „nicht steroidalen Antirheumatika“ (NSAIDs) und die selektiven COX-2-Inhibitoren (Coxibe) sowie AspirinR. Die Beobachtung, dass korpulente Menschen in besonderer Weise von der Einnahme profitieren, erklärt man damit, dass Fettdepots Entzündungsfaktoren abgeben, die das Zellwachstum anregen. Neben einer Hemmung von Entzündungsfaktoren vermutet man  – ähnlich wie bei MetforminR – die Aktivierung eines „Energiesparenzyms“ (activated protein kinase), das das Zellwachstum und somit die Tumorentstehung hemmt. Das Enzym reguliert in den Zellen den Energiestoffwechsel und „verschiebt“ Zellteilungen. Seine Funktion wird als Schutzmechanismus vor Energiemangel gedeutet. Die Folge der Aktivierung ist ein Anstieg der Fettverbrennung und ein Abbau von Fett in der Leber. Menschen mit einer speziellen Genmutation (PIK3CA) sowie einem Subtyp des BRAF-Gens und hohen PGDH-Werte scheinen besonders von der Einnahme von Aspirin-Präparaten zu profitieren. Das HLA-1-Antigen scheint eine Bedeutung zu haben.
Kommentar: Der zum Krebsschutz führende Wirkmechanismus ist nach wie vor unklar und Gegenstand zahlreicher Hypothesen.

Wer sollte Aspirin einnehmen?

In den USA ist die Einnahme von AspirinR und COX-2-Hemmer (CoxibR, CelebrexR) zur Darmkrebsvorbeugung sehr populär. Auch in Deutschland empfehlen viele Gastroenterologen Menschen mit sehr hohem Erkrankungsrisiko (z. B. Trägern eines FAP-Gens und eines Lynch Syndroms) diese Medikamente, um das Adenom/Polypenwachstum zu verhindern, zumindest jedoch zu verlangsamen. Studien mit eindeutig nachweisbaren Vorteilen eines solchen Vorgehens gibt es bislang allerdings nicht. Die längerfristige Einnahme ist nicht ohne Risiken. Vor- und Nachteile müssen sehr sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Nicht nur hoch, auch niedrig dosiertes Aspirin, sollte langfristig – wenn überhaupt – lediglich von Personen mit sehr hohem Krebsund niedrigem Blutungsrisiko eingenommen werden. Bei älteren Menschen (etwa ab 65 Jahren), bei einer Blutungsneigung, bei chronischen Magenbeschwerden, Geschwüren oder Sodbrennen überwiegen die Nachteile. Zu den gefährlichsten gehören Schlaganfälle aufgrund von Hirnblutung. Zu lebensgefährlichen Nebenwirkungen kann es auch nach niedriger Dosierung kommen. Herzkranke sollten besonders vorsichtig sein; Vorsicht ist bei Bluthochdruck und Diabetes geboten! Verheißungsvolle Präventionsstudien mit COX-2-Inhibitoren mussten wegen möglicher Herzschädigungen vorzeitig abgebrochen werden (Arber N et al. 2008). Wer schon einmal an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall erkrankt ist – oder an einer Herzschwäche leidet -, sollte zur Prophylaxe kein DiclofenacR einnehmen. Das lange Zeit bei Gelenkbeschwerden beliebte Rofecoxib (VioxR) musste wegen drohender Herzprobleme vom Markt genommen werden. Auch vor der längerfristigen Einnahme von DiclofenacR wird gewarnt. Es gibt große Unklarheit über die sinnvollste Dosierung. Bei einer hohen Dosierung ist möglicherweise die Schutzwirkung größer, dafür aber das Risiko von Nebenwirkungen gravierender. In den meisten Beobachtungsstudien, in denen man eine Schutzwirkung feststellte, wurden 75 mg täglich eingenommen.
Kommentar: Solange der zum Krebsschutz führende Wirkmechanismus unklar bleibt und mit Nebenwirkungen zu rechnen ist, sollte man mit  der prophylaktischen Einnahme von ASSR zurückhaltend sein. Sicher ist, dass ein Nutzen nur bei einer längerfristigen Einnahmedauer zu erwarten ist.

Welche Möglichkeiten gibt es bei der Colitis ulcerosa?

5-Aminosalicylsäure-Präparate (5-ASA, Mesalazin) und immunsuppressiv wirkende Medikamente gehören zu den am häufigsten bei einer Colitis ulcerosa eingesetzten Medikamenten. Sie hemmen die Aktivität der chronischen Darmentzündung und wirken deswegen gleichzeitig auch krebspräventiv. Darüber hinaus werden bei Mesalazin direkte Effekte auf die Darmkrebsentwicklung diskutiert. Gegenüber den herkömmlichen NSAIDs sollen die 5-ASA-Präparate weniger Nebenwirkungen aufweisen.
Kommentar: Sinkt die Krankheitsaktivität, dann reduziert sich auch das Krebsrisiko.

Beeinflusst Metformin (GlucophageR) das Erkrankungsrisiko?

Metformin (z. B. GlucophageR) – ein bei Typ-2-Diabetes und auch zur Behandlung von Fettsucht (Adipositas) eingesetztes Medikament – soll das Krebsrisiko bei Diabetikern senken und den Krankheitsverlauf abmildern. Der zur Krebshemmung führende Wirkmechanismus ist nicht eindeutig geklärt. Auch Nichtdiabetiker scheinen von der MetforminEinnahme zu profitieren. Neben der Hemmung von Insulin und Insulin ähnlichen Faktoren (IgF1) nimmt man – ähnlich wie bei Aspirin – eine mögliche Aktivierung eines „Energiesparenzyms“ an, das das Zellwachstum hemmt und somit die Tumorentstehung unterdrückt. Das AMPK (Activated Protein Kinase) -Enzym reguliert in den Zellen den Energiestoffwechsel und „verschiebt“ Zellteilungen. Es kommt zu einem der Fettverbrennung und einer geringeren Leberverfettung.
Kommentar: Medikamente, die die Insulinresistenz verringern, reduzieren wahrscheinlich auch das Krebsrisiko. Metformin scheint aber darüber hinaus vor Krebs zu schützen und den Krebsverlauf günstig zu beeinflussen.

Schützen Sojaprodukte vor Krebs?

Lange wurde dem Soja eine Schutzwirkung nachgesagt, da sich in Sojabohnen viele Isoflavone befinden. Gestützt wurde die Empfehlung einer sojareichen Kost auch mit dem Hinweis auf die geringere Erkrankungshäufigkeit in Japan, wo die Ernährung sehr sojareich ist.
Kommentar: In Deutschland konnten bislang keine positiven Auswirkungen einer sojareichen Ernährung auf das Darmkrebsrisiko beobachtet werden.

Haben Geschlechtshormone einen Einfluss?

In den gleichen Beobachtungsstudien, in denen man häufigere Brustkrebserkrankungen bei Frauen nach einer kombinierten Östrogen/Gestagen-Therapie ermittelte, stellte man überraschenderweise ein geringeres Risiko für Darmkrebs fest. Bei Frauen, die die Antibabypille einnahmen, soll ein (geringer) Schutzeffekt feststellbar sein (Chlebowski et al. 2004, Farquhar et al. 2005), was auf die Östrogenwirkung zurückgeführt wird (Tsilidis et al. 2010). Thrombosen, Schlaganfall, Brustkrebs, Demenz und Inkontinenz zählen zu den bekanntesten Risiken. Auch besteht der Verdacht, dass das Darmkrebsrisiko nach einer Hormontherapie zwar sinkt, die trotzdem entstehenden Darmkarzinome jedoch sehr aggressiv und bösartig sind. Männliche Geschlechtshormone (Androgene) scheinen ebenfalls einen günstigen Einfluss zu haben; ein Androgenentzug, wie er in der Prostatakarzinomtherapie häufig praktiziert wird, erhöht das Darmkrebsrisiko.
Kommentar: Das Risiko von Nebenwirkungen ist größer als die Wahrscheinlichkeit eines Krebsschutzes.

Vermindern Blutfett senkende Medikamente (Statine) das Krebsrisiko?

Vorwiegend ältere Studien hatten Hoffnungen geweckt, dass Medikamente, die die Cholesterinsynthese hemmen, neben ihrer Schutzwirkung für Herz und Kreislauf auch das Darmkrebsrisiko verringern; neuere Analysen haben diese Hoffnungen allerdings zunichte gemacht (Poynter et al. 2005, Lochhead et al. 2013).
Kommentar: Vor einer kritiklosen Einnahme von Statinen zur Darmkrebsprophylaxe ist schon allein deshalb zu warnen, da manche an Darmkrebs Erkrankte lange vor der Krebsdiagnose eher niedrige Cholesterinwerte haben. Bei erhöhten Fettwerten sollte man primär versuchen, die Ernährung umzustellen und sich mehr körperlich zu betätigen. Sport ist nicht nur nebenwirkungsärmer, sondern wirkt sich nachweislich auch krebsschützend aus.

In welche Richtung bewegt sich die medikamentöse Forschung zur Verhinderung von  Darmkrebs?

Große Hoffnungen setzt man auf die Erkenntnisse der molekulargenetischen Forschung und die Entwicklung von Medikamenten, welche direkt in die Informationsübertragung kranker Gene eingreifen. Sie werden allerdings – wenn überhaupt – erst in vielen Jahren für die Krebsprävention zur Verfügung stehen. Eine personalisierte Prävention, d. h. eine auf individuelle molekulargenetische Besonderheiten abgestimmte medikamentöse Prophylaxe des Darmkrebses, ist zurzeit noch Utopie. Darmtumore bestehen extrem selten aus einer „monoklonalen Tumormasse“, sondern setzen sich in der Regel aus einem ganzen Bündel unterschiedlicher Tumorzellen zusammen. Daher sprechen auch nur bestimmte Subpopulationen eines Karzinoms auf spezifische, den Krebsgenen adaptierte Gentherapien an.
Kommentar: Wesentlich früher als auf der Ebene des Genoms werden voraussichtlich epigenetisch wirkende Substanzen zur Verfügung stehen, die schützende Gene aktivieren und schädliche inaktivieren, die Funktion der Reparaturgene stärken und das Gewebe vor der „Invasion“ von Krebszellen schützen.  In der derzeitigen Therapieforschung stehen Bemühungen im Vordergrund, körpereigene Immunabwehr-Mechanismen zu fördern.

Quelle und Leseempfehlung zur Darmkrebs-Vorsorge:

Darmkrebs vermeiden (Personalisierte Krebsvorsorge und Früherkennung)

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